Gallensteine

Einleitung

Der weitaus häufigste Grund für die Entfernung der Gallenblase sind Gallensteine.Diese treten gehäuft bei übergewichtigen Frauen in gebärfähigem Alter auf. Das Gallensteinleiden ist ein häufiges Krankheitsbild, das, Beschwerden vorausgesetzt, i.d.R. chirurgisch angegangen werden muss.

Symptome

Schmerzen im Bereiche des rechten Oberbauches sind eines der Leitsymptome. Diese treten oft nach üppigen Mahlzeiten (Fett) auf. Es kann sich um einen Druckschmerz handeln, häufiger sind kolikartige (krampfartige) Schmerzen, die in Intervallen auftreten oder als Dauerschmerz imponieren. Nicht selten kommt es zu Übelkeit und Erbrechen. Schüttelfrost, Fieber und eine Gelbverfärbung der Haut oder der Augen (Gelbsucht = Ikterus) deuten auf zusätzliche Komplikationen hin (Stauung der Gallenwege, Gallenblasenentzündung u.a.) und bedürfen einer sofortigen ärztlichen Untersuchung.

Weshalb es Menschen gibt, die Gallensteine bilden und andere nicht, ist bis heute nicht genau geklärt.


Operation: ja oder nein?

Viele Menschen haben Gallensteine in ihrer Gallenblase, ohne dies zu wissen. Dies ist auch völlig belanglos, da symptomlose Gallensteinträger auch nicht behandelt werden müssen. Bei komplikationslosen gelegentlichen Beschwerden genügt meistens eine Behandlung mit Schmerzmedikamenten. Zusätzlich sollte man sich für einige Tage mit fettigen Speisen etwas zurückhalten. Dasselbe gilt für den Alkoholkonsum.

Es existieren Medikamente, die steinauflösend wirken können. Es ist jedoch bekannt, dass diese meistens nicht ausreichen und die Steine wieder auftreten, sobald man die Medikamente absetzt. Ausserdem können kalkhaltige Steine medikamentös nicht aufgelöst werden. Die Anwendung solcher Medikamente hat heutzutage kaum noch eine Berechtigung.

Bei Schmerzen, die medikamentös nicht mehr beherrschbar sind oder zusätzlichen Komplikationen, kommt man um eine Operation meistens nicht herum. Die Entfernung der Gallenblase ist die einzige Therapie, die gewährleistet, dass es zu keiner Steinbildung mehr kommt.


Laparoskopische Cholezystektomie

Heutzutage erfolgt die Gallenblasenoperation routinemäßig auf laparoskopischem Weg (mittels Bauchspiegelung). Die Operation besteht in der Entfernung der Gallenblase. Eine alleinige Entfernung der Gallenblasensteine wird seit Jahrzehnten nicht mehr durchgeführt, da sich in der belassenen Gallenblase sofort wieder neue Steine bilden und das ganze Problem dann wieder von vorne anfängt. Die Gallenblase wird deshalb entfernt, weil sie ursächlich am Gallensteinleiden beteiligt ist. Die Operation erfolgt in Narkose. Durch 3-4 zwischen 3-10mm große Hautschnitte wird die Gallenblase operativ entfernt. Der Eingriff dauert zwischen 20 – 40 Minuten. Meistens verlassen die Patienten das Spital bereits einen Tag nach der Operation und können (je nach körperlicher Belastung) nach 3-4 Tagen wieder arbeiten.

Neuste Operationsmethode

 

SILS Cholezystektomie

Seit Oktober 2008 führen wir als erste Privatchirurgen in der Deutschschweiz die Entfernung der Gallenblase durch einen einzigen ca. 1,5cm kleinen Hautschnitt im Nabelbereich durch. Es handelt sich um eine sog. SILS-Operation (=Single Incision Laparoscopic Surgery). Durch eine speziell dafür angefertigte Hülse mit drei bis vier Öffnungen für unsere Kamera und die Arbeitsinstrumente ist es meistens problemlos möglich, die Gallenblase ohne zusätzliche Hautschnitte zu entfernen.


Transvaginale Cholezystektomie (NOTES-Technik)

In ausgewählten Fällen führen wir Gallenblasenoperation heutzutage auch durch zwei kleine Schnitte transvaginal (durch die Scheide) aus. Hier benötigen wir als einziges noch einen 5mm kleinen Hautschnitt im Nabelbereich. Es handelt sich also korrekter Weise eigentlich um eine Kombinationsoperation zwischen NOTES und SILS (Hybrid-NOTES).

Die kosmetischen Resultate sind bei dieser Methode hervorragend. Allerdings birgt die Operation durch die Scheide auch Risiken, die mit den Patientinnen ausführlich besprochen werden müssen. Die transvaginale Cholezystektomie (Gallenblasenentfernung) kann momentan erst bei lediglich 30-40% der Patientinnen angewandt werden.

Leben ohne Gallenblase: Wie ist das möglich?

Weltweit werden jährlich mehrere Hunderttausend Gallenblasen entfernt. Es leben Millionen von Menschen ohne Gallenblase. Die Gallenblase ist lediglich ein Reservoir für die in der Leber gebildeten Galle. Bei üppigen Mahlzeiten zieht sich die Gallenblase zusammen und befördert so Galle in den Dünndarm, damit die Nahrung aufgeschlüsselt und verdaut werden kann. Wenn die Gallenblase fehlt, wird die Galle auf direktem Weg von der Leber in den Dünndarm befördert, sodass die Verdauung problemlos gewährleistet ist.


Quintessenz

Gallensteine sollten chirurgisch angegangen werden, wenn sie wiederholt Symptome verursachen, die mit einfachen Mitteln nicht mehr behandelt werden können. Bei Komplikationen ist die Entfernung der Gallenblase praktisch immer indiziert.